Free media needs fun­ding

Von der Erstel­lung von pro­fes­sio­nel­len Medi­en­in­hal­ten leben eine Viel­zahl von Men­schen: Jour­na­lis­ten, Kame­ra­leu­te, Mode­ra­to­ren und ande­re. Nur wenn die Finan­zie­rungs­ba­sis für freie Medi­en auch zukünf­tig sta­bil ist, wer­den die­se Krea­ti­ven noch qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Inhal­te lie­fern kön­nen.

In Zei­ten, in denen das pro­fes­sio­nel­le Stre­ben nach Wahr­heit gefrag­ter denn je ist, befin­den sich die tra­di­tio­nel­len Medi­en im Kri­sen­mo­dus — sowohl wirt­schaft­lich als auch in Bezug auf die Glaub­wür­dig­keit.

Medi­en­viel­falt setzt nach­hal­ti­ge Finan­zie­rung vor­aus. Das ist die Vor­aus­set­zung für Mei­nungs­viel­falt und eine funk­tio­nie­ren­de Demo­kra­tie. Nur wenn die Finan­zie­rung der Medi­en zudem staats­fern ist, kann es auch ihre Bericht­erstat­tung auf Dau­er sein.

Die ver­gan­ge­nen zwei Jahr­zehn­ten haben aber die Ver­letz­lich­keit die­ses Mecha­nis­mus gezeigt: Die klas­sisch­en Medi­en befin­den sich in einer pro­fun­den Finan­zie­rungs­kri­se. Seit dem Jahr 2000 haben die Tages­zei­tun­gen die stärks­ten Rück­gän­ge zu ver­zeich­nen, wäh­rend auch pri­va­te Fern­seh- und Hör­funk­un­ter­neh­men, Ver­lus­te ein­fah­ren. Dem­ge­gen­über ste­hen ste­tig wach­sen­de Erlö­se von Unter­neh­men, die mit Medi­en­in­hal­ten wirt­schaf­ten. So sind die Umsät­ze von Kabel­netz­be­trei­bern, Sozia­len Netz­wer­ken und Such­ma­schi­nen­be­trei­bern im glei­chen Zeit­raum rapi­de gewach­sen. Dabei sind die­se Inter­me­diä­re der Infra­struk­tur nicht ohne die Indus­trie der Inhal­te­an­bie­ter wie Medi­en­un­ter­neh­men denk­bar. Sie wert­schöp­fen direkt aus den Ange­bo­ten der Krea­tiv­bran­che.

Ent­wick­lung Wer­be­markt

  • Online Wer­bung
    +1850%

    Wäh­rend in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren sind die Ein­nah­men aus dem Ver­kauf von Wer­bung bei Digi­tal­platt­for­men um das knapp 20-fache gestie­gen.

  • Wer­be­er­lö­se Print Zei­tun­gen
    -66%

    Die Wer­be­er­lö­se bei gedruck­ten Tages­zei­tun­gen bra­chen im sel­ben Zeit­raum um zwei Drit­tel ein.

  • Radio Wer­bung
    +7%

    Eben­so sind die Ein­nah­men aus Fern­seh­wer­bung im Ver­gleich zum Jahr 2001 rück­läu­fig. Die Wer­be­form läuft damit Gefahr, in abseh­ba­rer Zeit von Online-Wer­bung über­holt zu wer­den.

  • Wer­be­er­lö­se Fern­se­hen
    -1,5%

    Die gerin­gen Zuwäch­se im Bereich der Radio­wer­bung gel­ten nach einer infla­tio­nä­ren Berei­ni­gung eben­falls als fak­ti­scher Rück­gang.

Die­ses Ungleich­ge­wicht in der Finan­zie­rung von Inhal­ten hat mit zu pre­kä­ren Arbeits­be­din­gun­gen für Jour­na­lis­ten geführt sowie zu einem Rück­gang in der Diver­si­tät der Medi­en­an­ge­bo­te und damit auch einer Bedro­hung der Mei­nungs­plu­ra­li­tät. Wir sehen die­se Ent­wick­lung nicht in ihrer Anfangs­pha­se, son­dern in der Nähe eines kri­ti­schen Höhe­punkts – oder Tief­punkts. Das macht deut­lich, wie wich­tig der Aus­gleich zwi­schen den Indus­trien der Inhal­te­pro­du­zen­ten und der gewerb­li­chen Nut­zer die­ser Inhal­te ist.

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