DMA-Umset­­zung: Wich­ti­ger Schritt für Regu­lie­rung von Platt­for­men

Digi­tal Mar­kets Act: Corint Media begrüßt euro­päi­sche Ver­pflich­tung von Goog­le und Face­book zur Gewäh­rung eines trans­pa­ren­ten dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zugangs für Drit­te und zu fai­ren Ver­gü­tungs­re­ge­lun­gen. Neue EU-Vor­ga­ben dür­fen effek­ti­ve natio­na­le Auf­sicht über die gro­ßen digi­ta­len Platt­for­men nicht aus­brem­sen.

Pres­se­mit­tei­lung
Ber­lin, 25.03.2022

Corint Media begrüßt mit Nach­druck die ges­tern im poli­ti­schen Tri­log zwi­schen der fran­zö­si­schen Rats­prä­si­dent­schaft, dem EU-Par­la­ment und der EU-Kom­mis­si­on getrof­fe­ne Eini­gung zum Digi­tal Mar­kets Act (DMA). Gleich­zei­tig bleibt es wich­tig, dass der Spiel­raum für natio­na­le Behör­den, wie dem Bun­des­kar­tell­amt mit der neu­en Gesetz­ge­bung zum § 19a (GWB), wei­ter­hin bestehen bleibt. 

Chris­toph Schwennicke, Geschäfts­füh­rer Corint Media: „Euro­pa schafft mit dem DMA end­lich ein­deu­ti­ge Vor­ga­ben für glo­bal agie­ren­de Gate­kee­per wie Goog­le, Face­book und ande­re für einen fai­ren Wett­be­werb in der digi­ta­len Welt und zieht damit die Zügel für Goog­le und Face­book end­lich wei­ter an. Die­se wer­den nun zu ange­mes­se­nen und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zugangs­be­din­gun­gen für Drit­te ver­pflich­tet, eine not­wen­di­ge unab­ding­ba­re Grund­vor­aus­set­zung zum Schutz der frei­en Pres­se im digi­ta­len Zeit­al­ter.

Die EU-Kom­mis­si­on soll in Zukunft die Ein­hal­tung die­ser Ver­pflich­tung kon­trol­lie­ren. Zusätz­lich soll ein Mecha­nis­mus zur Streit­bei­le­gung ein­ge­führt wer­den, der auch die Ver­gü­tungs­fra­gen, wie die Durch­set­zung des Pres­se­leis­tungs­schutz­rechts, abde­cken soll. Corint Media plä­diert, wie EU-Bericht­erstat­ter Andre­as Schwab (EPP), für mög­lichst viel Spiel­raum der natio­na­len Behör­den, wie dem Bun­des­kar­tell­amt. Dazu Schwennicke wei­ter: „Es ist nun dar­auf zu ach­ten, dass die natio­na­len Geset­ze durch das neue Ver­fah­ren des DMA nicht aus­ge­he­belt wer­den. Der neue § 19a (GWB) muss wei­ter­hin kon­se­quent genutzt und in sei­ner Schlag­kraft erhal­ten blei­ben. Es muss auf­hö­ren, dass sich die markt­mäch­ti­gen Gate­kee­per wie Goog­le und Face­book wei­ter­hin dem gel­ten­den Recht und damit einer ange­mes­se­nen Ver­gü­tung an die Pres­se­ver­le­ger für die Nut­zung von deren Inhal­ten ent­zie­hen.

Vor dem Hin­ter­grund der neu­en EU-Gesetz­ge­bung for­dern wir Goog­le, Face­book und Micro­soft noch ein­mal auf, mit uns nun­mehr kon­struk­ti­ve Ver­hand­lun­gen auf­zu­neh­men, die den wah­ren Wert der Pres­se­inhal­te, die sie seit Jah­ren für die Mone­ta­ri­sie­rung ihrer eige­nen Ange­bo­te nut­zen, berück­sich­ti­gen.

Das Bun­des­kar­tell­amt hat­te am 5. Janu­ar 2022 (Pres­se­mit­tei­lung) mit­ge­teilt, dass „Alphabet/Google ein Anwen­dungs­fall für die neue Auf­sicht über gro­ße Digi­tal­kon­zer­ne (§19a GWB) sei“ und stell­te die „über­ra­gen­de markt­über­grei­fen­de Bedeu­tung“ fest.

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