Klar­heit zu den Kom­pe­ten­zen der Rechts­auf­sicht

Lizenz­ge­schäft der VG Media im Bereich des Klei­nen Wie­der­ga­be­rechts nicht in Fra­ge gestellt.

Pres­se­mit­tei­lung
Ber­lin, 17.06.2020

Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat heu­te sein Urteil in einem Grund­satz­ver­fah­ren (Az. 8C 7.19) zum Umfang der Rechts­auf­sicht über Ver­wer­tungs­ge­sell­schaf­ten verkündet. Das Urhe­ber­wahr­neh­mungs­recht sieht für die Prüfung der Ange­mes­sen­heit von Lizenz­ent­gel­ten ein spe­zi­el­les Schieds­ver­fah­ren und nach­fol­gend eine Kon­trol­le durch die Zivil­ge­rich­te vor. Frag­lich war, ob und inwie­weit dane­ben eine Ange­mes­sen­heits­kon­trol­le durch das Deut­sche Patent- und Mar­ken­amt (DPMA) erfol­gen kann. Nach diver­gie­ren­den Ent­schei­dun­gen der Instanz­ge­rich­te hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt nun­mehr ent­schie­den, dass Rechts­auf­sicht und Ange­mes­sen­heits­kon­trol­le durch Schieds­stel­le und Zivil­ge­rich­te grund­sätz­lich neben­ein­an­der ste­hen. Die Anschluss­re­vi­si­on, mit der das DPMA die Fest­stel­lung der Unan­ge­mes­sen­heit des VG Media Tarifs „Wie­der­ga­be von Funk­sen­dun­gen“ errei­chen woll­te, hat das BVerwG zurückgewiesen.

Das Lizenz­ge­schäft der VG Media im Bereich des so genann­ten Klei­nen Wie­der­ga­be­rechts wird durch die Ent­schei­dung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts nicht in Fra­ge gestellt. Ins­be­son­de­re blei­ben bestehen­de Ver­trä­ge, sowohl mit Gesamt­ver­trags­part­nern als auch mit ein­zel­nen Nut­zern, von der Ent­schei­dung unberührt. Wei­ter hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt die Auf­fas­sung des DPMA, der VG Media Tarif „Wie­der­ga­be von Funk­sen­dun­gen“ sei unan­ge­mes­sen, zurückgewiesen.

Mar­kus Run­de, Geschäftsführer der VG Media: „Das Urteil des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts klärt eine grund­sätz­li­che Fra­ge zur Kom­pe­tenz­ver­tei­lung zwi­schen Rechts­auf­sicht und Schieds­stel­le und schafft damit Rechts­si­cher­heit für alle Betei­lig­ten. Die VG Media wird ihr Lizenz­ge­schäft in dem durch das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt gesteck­ten Rah­men fortführen.“

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