Big­Tech: Poli­ti­ker for­dern mehr Mut zu Regu­lie­rung und Rechts­durch­set­zung

Corint Media-Ver­an­stal­tung „Medi­en­po­li­tik im Koali­ti­ons­ver­trag. Was kommt wirk­lich?”: Die Spre­cher für Kul­tur und Medi­en der Regie­rungs­ko­ali­ti­on, Dr. Otti­lie Klein MdB (CDU) und Mar­tin Raba­nus MdB (SPD), ste­hen für eine star­ke Regu­lie­rung von Big­Tech und durch­setz­ba­ren Schutz von geis­ti­gem Eigen­tum. Erst recht mit Blick auf Künstliche Intel­li­genz. Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der von Corint Media, Dr. Micha­el Müller, weist auf Basis einer aktu­el­len Stu­die der Ver­hal­tens­öko­no­men von Fehr­Ad­vice & Part­ners dar­auf hin, dass allein Goog­le den deut­schen Medi­en für die Nut­zung von Inhal­ten 1,3 Mil­li­ar­den Euro jähr­lich schul­det. Müller for­dert mehr Mut zur Regu­lie­rung und die kraft­vol­le Anwen­dung des gel­ten­den Rechts auch gegenüber Digi­tal­platt­for­men, die heu­te die bestehen­den Inhal­te­an­bei­ter mas­siv domi­nier­ten. Gegenüber Big­Tech for­dert er die Bran­che zum Zusam­men­halt auf.

Pres­se­mit­tei­lung
Ber­lin, 10.07.2025

Im Rah­men der Ver­an­stal­tung „Medi­en­po­li­tik im Koali­ti­ons­ver­trag. Was kommt wirk­lich?” in der Rei­he „Don‘t Dis­rupt Demo­cra­cy” von Corint Media dis­ku­tier­ten die Spre­cher für Kul­tur und Medi­en der Regie­rungs­ko­ali­ti­on, Dr. Otti­lie Klein MdB (CDU) und Mar­tin Raba­nus MdB (SPD), mit Michel Bie­ler-Loop (Mode­ra­ti­on) über die im Koali­ti­ons­ver­trag ver­an­ker­ten Vor­ha­ben der Bun­des­re­gie­rung im Bereich Medi­en­po­li­tik.

Dr. Otti­lie Klein MdB beton­te die wich­ti­ge Funk­ti­on der Qua­li­täts­me­di­en für die demo­kra­ti­sche Wil­lens­bil­dung und den Kampf gegen Fake News: “Eine star­ke Medi­en­land­schaft ist der bes­te Schutz gegen Des­in­for­ma­ti­on und Fake News. Digi­ta­le Kon­zer­ne müssen hier deut­lich mehr Ver­ant­wor­tung übernehmen. Das gilt auch für den Schutz geis­ti­gen Eigen­tums, der durch Künstliche Intel­li­genz zu häu­fig umgan­gen wird. Es ist gera­de auch die Viel­falt im Lokal­jour­na­lis­mus, die eine gut infor­mier­te Öffent­lich­keit erst mög­lich macht. Pri­va­te Medi­en brau­chen gute Wett­be­werbs­be­din­gun­gen, um auch in Zukunft einen wich­ti­gen Bei­trag für die öffent­li­che Debat­te leis­ten zu kön­nen.”

Mar­tin Raba­nus MdB wies sei­ner­seits auf die Bedeu­tung der bereits dis­ku­tier­ten Platt­form­ab­ga­be hin: „Die vor­ge­schla­ge­ne Platt­form­ab­ga­be ist der rich­ti­ge Ansatz. Eine ange­mes­se­ne Besteue­rung der domi­nan­ten Digi­tal­platt­for­men ist überfällig, ersetzt aber nicht die effek­ti­ve Durch­set­zung der Urhe­ber- und Leis­tungs­schutz­rech­te. Die Medi­en­an­bie­ter müssen sich auf die­sen Ord­nungs­rah­men ver­las­sen kön­nen.“

Der Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de von Corint Media, Dr. Micha­el Müller, Chief Offi­cer Regu­la­to­ry Affairs, Exter­nal & Govern­men­tal Rela­ti­ons bei ProSiebenSat.1, rich­te­te zuvor in sei­ner Begrüßung an das Audi­to­ri­um deut­li­che Wor­te: „Die aktu­el­le Stu­die der Ver­hal­tens­öko­no­men von Fehr­Ad­vice unter­mau­ert, was wir schon sehr lan­ge und immer wie­der vor­brin­gen: Die zum Teil markt­be­herr­schen­den Platt­for­men haben unter den Augen der Öffent­lich­keit, Behör­den und poli­ti­scher Ent­schei­der inzwi­schen den Groß­teil des digi­ta­len Wer­be­mark­tes übernommen. Die­ses Geld ver­die­nen sie auch mit unse­ren Inhal­ten – jenen der Sen­de­un­ter­neh­men und Ver­le­ger. Fehr­Ad­vice kommt zu dem beein­dru­cken­den Ergeb­nis: „Allein Goog­le schul­det dem­nach deut­schen Medi­en 1,3 Mil­li­ar­den Euro“. Gene­ra­ti­ve KI wird hier dann noch zum Brand­be­schleu­ni­ger. Die Poli­tik ist nun gefor­dert, end­lich einen fai­ren Inter­es­sens­aus­gleich zwi­schen Digi­tal­wirt­schaft und der inno­va­ti­ven Kul­tur­und Krea­tiv­wirt­schaft her­zu­stel­len. Und das darf kein „Hase-Igel“- Ren­nen wer­den. Es freut mich sehr, dass aus der Bun­des­re­gie­rung und von den medi­en­po­li­ti­schen Spre­chern von SPD und CDU/CSU die ent­spre­chen­den Signa­le kom­men!“

Müller appel­lier­te an die Bran­che, sich gegenüber Big­Tech geschlos­sen zu zei­gen. Corint Media arbei­te seit 2001 mit Erfolg an der Durch­set­zung von Rech­ten für eine ange­mes­se­ne Betei­li­gung von Sen­de­un­ter­neh­men und Pres­se­ver­le­gern an den Mil­li­ar­den­er­trä­gen der Infra­struk­tur- und Digi­tal­platt­for­men, die die­se mit der Nut­zung auf­wän­dig pro­du­zier­ter jour­na­lis­ti­scher Inhal­te erlös­ten. Er rief ausdrücklich dazu auf, Corint Media bei­zu­tre­ten, denn es sei aller­höchs­te Zeit für einen Schul­ter­schluss.

Mit der Ver­an­stal­tungs­rei­he „Don’t Dis­rupt Demo­cra­cy“ macht Corint Media auf Her­aus­for­de­run­gen und Schief­la­gen der digi­ta­len Auf­merk­sam­keits­öko­no­mie auf­merk­sam, die sich wegen ihres Dis­rup­ti­ons­po­ten­zi­als für bestehen­de Geschäfts­mo­del­le der Medi­en­an­bie­ter zugleich als Stress­test für die demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung erwei­sen.

Zum Auf­takt im Juni 2024 unter dem Titel „20 Jah­re Platt­form­öko­no­mie, 20 Jah­re Kampf um die Wahr­heit“ sprach Kar­tell­rechts­exper­te Pro­fes­sor Tho­mas Höpp­ner über die Mög­lich­kei­ten der Regu­lie­rung digi­ta­ler Gate­kee­per.

Im Novem­ber 2024 dis­ku­tier­ten Poli­ti­ker und Exper­ten zum The­ma „Künstliche Intel­li­genz und Jour­na­lis­mus“ und for­der­ten u. a. einen bes­se­ren Schutz von jour­na­lis­ti­schen Inhal­ten vor einer unge­re­gel­ten Ver­wen­dung durch Künstliche Intel­li­genz.

Die Ver­an­stal­tungs­rei­he wird 2025 fort­ge­setzt.

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